FALL:
ungesperrte Bahnstrecke
EREIGNIS
Im Rahmen eines größeren Unwettereinsatzes, bei dem mehrere Einsätze parallel abgearbeitet werden mussten, wurde von der Leitstelle der Feuerwehr ein umgestürzter Baum/Ast auf der Bahnstrecke an die örtliche Einsatzleitung gemeldet. Die eingesetzte Ortswehr bestätigte die Meldung und forderte eine Sperrung der Bahnstrecke an, um einige größere Äste aus dem Gleisbereich zu entfernen. Die Anforderung wurde von der örtlichen Einsatzleitung an die Leitstelle weitergegeben.
Kurze Zeit später kam von der Leitstelle die Rückmeldung über Funk, dass die betroffene Strecke gesperrt wäre (eine schriftliche Bestätigung lag zu diesem Zeitpunkt aufgrund des hohen Einsatzaufkommens nicht vor). Im Laufe der Aufräumarbeiten fiel dem Einsatzleiter vor Ort auf, dass ein Signal auf der Bahnstrecke auf grün umgeschaltet wurde und sich die Schranken eines in der Nähe befindlichen Bahnüberganges schlossen. Daraufhin wurde der sofortige Rückzug der Einsatzkräfte angeordnet und wenig später durchfuhr ein Personenzug (Privatbahn) die Einsatzstelle. Die Bahnstrecke war zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise wieder frei befahrbar.
Das Geschehene wurde der Leitstelle gemeldet, die daraufhin die schriftliche Bestätigung der Bahn übersandte.
FACHKOMMENTAR
Offenbar hat die Bahn der Leitstelle eine fehlerhafte Meldung übermittelt. Die Zusammenarbeit mit der Bahn und dieser mit den Privatbahnanbietern ist offenbar mitunter mangelhaft. Derartige Fälle müssen auf höherer Ebene unbedingt ausgewertet werden, um Fehlmeldungen zukünftig sicher auszuschließen.
Dennoch sollte auch seitens der vor Ort tätigen Einsatzkräfte aufmerksam die Strecke beobachtet werden, um eine Gefährdung der Einsatzkräfte zu reduzieren.
Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.