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WARUM FUK-CIRS?

AUSGANGSPUNKT BEINAHE-UNFÄLLE

FUNKTIONSWEISE FUK-CIRS

ZIEL: UNFÄLLE VERMEIDEN

BEINAHE-UNFÄLLE ALS AUSGANGSPUNKT

Bislang werden Präventionsmaßnahmen überwiegend aus detaillierten Schadensanalysen abgeleitet, den tatsächliche Unfallereignisse vorangegangen sind. In der Praxis kommt es allerdings häufig zu Situationen, bei denen die Beteiligten das Gefühl haben „Ohh, noch einmal Glück gehabt …“ Diese Ereignisse bezeichnen wir als Beinahe-Unfälle. Sie ereignen sich viel häufiger als die tatsächlichen und meldepflichtigen Schadensfälle. Allerdings ist es schwierig diese Ereignisse systematisch zu erfassen, wenngleich sicherlich jede Einsatzkraft im Verlauf der Laufbahn über solche Ereignisse erlebt hat.

Die Idee zur Erfassung von Beinahe-Unfällen stammt aus einer Untersuchung in der Industrie. So analysierte der Versicherungsingenieur H. Heinrich das Verhältnis von schweren Unfällen, leichten Zwischenfällen und Beinahe-Unfällen. Aus dieser Untersuchung ist die sog. Heinrich-Pyramide entstanden, wonach einem tatsächlichen Unfallereignis zahlreiche Beinahe-Unfälle vorausgehen.

Funktionsweise FUK-CIRS

Der in anderen Branchen und Ländern gebräuchliche Begriff CIRS steht für „Critical Incident Reporting System“ und bezeichnet die systematische Erfassung von kritischen Ereignissen und Beinahe-Unfällen. Dementsprechend bezeichnet FUK-CIRS die Erfassung von Beinahe-Unfällen für die Feuerwehr-Unfallkassen.

Die Erkenntnisse aus dem Zusammenhang zwischen Beinahe-Unfällen und echten Schadensereignissen hat zuerst die Luftfahrtbranche systematisch genutzt. In den USA werden seit den 70ern Beinahe-Unfälle der Luftfahrt detailliert untersucht. Dies ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb das Flugzeug zum sichersten Transportmittel zählt.

Erst seit einigen Jahren gibt es in Deutschland Versuche, Beinahe-Unfälle im Rettungsdienst und Krankenhaus systematisch und zentral zu erfassen. Diese Ansätze zielen allerdings hauptsächlich auf die Vermeidung von Patientenschäden ab. Im Feuerwehreinsatz geht es aber insbesondere um den Schutz der Einsatzkräfte. Daher möchte die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen Nord, Mitte, Brandenburg und Niedersachsen einen neuen Weg zur Erfassung dieser Beinahe-Unfälle gehen. Zu diesem Zweck ist gemeinsam mit dem Institut für Management der Notfallversorgung ist das FUK-CIRS entwickelt worden.

Es bedarf keiner detaillierten Untersuchung, um diese Ergebnisse auf die Feuerwehr zu übertragen. Durch die Besonderheiten im Feuerwehreinsatz kommt es oft zu gefährlichen Situation, die noch „gut gehen“ und nicht zu einer Katastrophe führen. Allerdings könnten andere Zufälle in diesen Situationen dazu führen, dass aus dem Beinahe-Unfall ein tatsächlicher Schaden wird.

Wenn man selbst den Beinahe-Unfall erlebt und erkennt, erkennt man später in einer ähnlichen Situation die Gefahr und reagiert entsprechend. Bei anderen Einsatzkräften und Feuerwehren kann eine identische Situation zu Schadensereignissen führen, da die entsprechende Selbsterfahrung fehlt. Um die Erfahrung aus Beinahe-Unfällen zu nutzen und um entsprechende Gefahrenpotentiale zu erkennen, müssen die Beinahe-Unfälle erfasst werden. Daher erweitert die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen Nord, Mitte, Brandenburg und Niedersachsen zukünftig ihre Präventionsmaßnahmen um die Erfassung von Beinahe-Unfällen. Zu diesem Zweck wurde das FUK-CIRS geschaffen.

Das FUK-CIRS lebt von der Aktivität und den freiwilligen Meldungen von relevanten Beinahe-Unfällen aller Angehörigen der Feuerwehr. Alle eingehenden Meldungen werden systematisch analysiert und ausgewertet. Anschließend werden Fallbeispiele erstellt oder konkrete Tipps zu den kritischen Situationen gegeben, um echte Schadensfälle zu vermeiden.

ZIEL: VERMEIDUNGVON UNFÄLLEN

Im Mittelpunkt der Arbeit der Feuerwehr-Unfallkassen steht die Vermeidung von Personenschäden im Feuerwehreinsatz. So ist es eine wesentliche Aufgabe aller gesetzlichen Unfallversicherungsträger, „mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen […] zu sorgen. Sie sollen dabei auch den Ursachen von arbeitsbedingten Gefahren für Leben und Gesundheit nachgehen“ (§§ 1 Nr. 1 u. 14ff. SGB VII). Hier geht die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen Nord, Mitte, Brandenburg und Niedersachsen einen innovativen Weg.

Die FUK-CIRS Internetplattform zur Erfassung von Beinahe-Unfällen in der Feuerwehr kann dem gesetzlichen Ziel der Unfallprävention wie kaum eine andere Maßnahme gerecht werden. Vor einem tatsächlichen Zwischenfall kommt es häufig zu vielen ähnlichen Beinahe-Unfällen. Genau hier liegt der Nutzen vom FUK-CIRS, indem aus der Vielzahl der Beinahe-Unfälle wertvolle Hinweise zur Vermeidung von echten Schäden gewonnen werden. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung des Sicherheitsniveaus im Feuerwehreinsatz gegeben.

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