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FALL:

Im Fahrzeug herumfliegende PSA

EREIGNIS

Aufgrund der ungünstigen Tageszeit (mittags, innerhalb der Woche) wurde das Löschgruppenfahrzeug bei der Alarmierung zu einem Feuer mit Menschenleben in Gefahr mit nur 5 Personen besetzt. Maschinist und Gruppenführer saßen angeschnallt auf ihren vorderen Plätzen, während die verbleibenden 3 Feuerwehrangehörigen die vordere Sitzbank im Fahrzeug besetzten. Sie saßen also auf den 3 vorhandenen Sitzplätzen in Fahrtrichtung rückwärts, wo keine Anschnallgurte vorhanden sind. Die persönliche Schutzausrüstung PSA (Helm + Feuerwehrsicherheitsgurt) wurde auf die freien Plätze vor ihnen gelegt, um sie am Einsatzort anzulegen. Während der Einsatzfahrt musste der Maschinist eine stärkere Bremsung vornehmen, wobei die auf der freien Sitzbank liegenden Helme und Gurte nach vorne flogen und die 3 Kameraden (ohne Verletzungen) an Knie und Bauch trafen. Die Gegenstände, die unmittelbar aufgefangen werden konnten, wurden zur Seite gelegt, um ein erneutes Herumschleudern zu verhindern. Die restlichen Teile mussten bei Ankunft aus den Boden- und Türbereichen aufgesammelt werden.

FACHKOMMENTAR

Die Ladung auf Fahrzeugen ist so zu verstauen und zu sichern, dass bei üblichen Verkehrsbedingungen eine Gefährdung von Personen ausgeschlossen ist (§[nbsp]37[nbsp](4) UVV „Fahrzeuge“ (DGUV Vorschrift 71) sowie §[nbsp]22[nbsp](1) StVO). Zu den „üblichen Verkehrsbedingungen“ gehören auch Vollbremsungen, Ausweichmanöver oder Unebenheiten der Fahrbahn.
So ist sicherzustellen, dass alle Technik auf den Feuerwehrfahrzeugen sicher verlastet ist und Gefährdungen von Personen verhindert sind. Wird Persönliche Schutzausrüstung noch nicht angelegt, muss sie während der Fahrt in sicheren Behältnissen transportiert oder in anderer geeigneter Weise sicher verlastet werden.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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