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FALL:

Lungenautomat fällt ab

EREIGNIS

Bei einem Atemschutzgeräteträger (AGT) hat sich der Lungenautomat von seinem Atemanschluss / seiner Maske gelöst und ist abgefallen. Der Lungenautomat wurde vorher durch Ziehen eines Helfers auf einen festen Sitz überprüft und der AG-Träger hatte bereits ca. 10 Minuten seiner Belastungsübung absolviert. Er führte dann an der Übungsanlage eine ruckartige Bewegung durch, daraufhin viel der Lungenautomat vom Atemanschluss. In einer Umgebung, mit wenig Sauerstoff oder Atemgiften wäre diese Situation kritisch gewesen. Bei der Übung führte sie nur zu einem erhöhten Luftverbrauch durch das Abströmen der Atemluft.

FACHKOMMENTAR

Ein häufiger Grund für Atemschutznotfälle sowie Rauchgasinhalationen ist das fehlerhafte Anschließen von Lungenautomaten an den Atemanschluss (Maske). Die Lungenautomaten werden mit zwei unterschiedlichen Anschlussmöglichkeiten angeboten. Entweder mit einem Schraubanschluss M 45x3 oder mit einem Einheitssteckanschluss (ESA) nach DIN 58600. Bei beiden Möglichkeiten kann es zu Fehlern beim Verbinden kommen.

Beim Schraubgewinde kann dieses schräg eingeschraubt werden. Auswirkungen können dann entweder Undichtigkeiten sein oder dass der Lungenautomat unkontrolliert abfällt.

Beim Einheitssteckanschluss kann es vorkommen, dass dieser beim Einstecken nicht arretiert. Entweder weil der Steckanschluss nicht korrekt eingesteckt wurde (häufig wird er auch hier schräg eingesetzt) und die Arretierung nicht komplett einrastet oder Verschmutzungen das Arretieren verhindern.

Um ein falsches Einschrauben oder Einstecken oder andere Fehlerquellen beim Verbinden von Lungenautomat und Atemanschluss zu verhindern, fordert die FwDV 7 unter Punkt 7.2 Einsatzgrundsätze beim Tragen von Isoliergeräten, dass sich die Einsatzkräfte innerhalb eines Trupps sich insbesondere beim Anschließen des Atemanschlusses unterstützen und gegenseitig den sicheren Sitz der Atemschutzgeräte sowie die richtige Lage der Anschlussleitungen und der Begurtung kontrollieren. Hier muss besonders auf das hörbare Klicken geachtet werden. Auch hat sich ein Drehen und Ziehen am Lungenautomaten als sinnvolle Prüfung des richtigen Sitzes gezeigt.

Durch dieses Vieraugen-Prinzip können beschriebene Fehler vermieden werden. Dies sollte auch bei sehr erfahrenen Atemschutzgeräteträgern oder gerade bei Lehrgängen wie z. B. Ausbildung von Ausbildern als wesentlicher Schritt zur sicheren Vorgehensweise geschult werden.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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