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FALL:

Technischer Defekt an Atemluftflaschen

EREIGNIS

Bei der Durchführung der Einsatzkurzprüfung auf einer Einsatzfahrt wurde an einem Pressluftatmer mit konischem Flaschenhalsgewinde (Baujahr 1982-85) ein erhöhter Druckverlust festgestellt. Der eingesetzte Druckbehälter, bei dem einige Monate vorher eine regelmäßig wiederkehrende Prüfung ohne Beanstandung durchgeführt und der bis dato im Übungs-und Einsatzgeschehen nicht eingesetzt wurde, wurde vorsorglich ausgetauscht und durch eine andere Atemschutzflasche ersetzt. Auch bei der zweiten Flasche wurde daraufhin ein noch geringerer Druck festgestellt- dieses Gerät war ebenfalls vorher nicht in Benutzung. Beide Pressluftatmer wurden anschließend unter Beobachtung gestellt und der Druckverlust betrug nach zehn Tagen bis zu 10bar. Der Druckverlust ist vermutlich auf das Fehlen des sonst im Bereich des Flaschenhalsgewindes üblich sichtbaren hervorstehenden Teflonbands zurückzuführen.

FACHKOMMENTAR

Die Abdichtung zwischen Ventil und Stahl-Behälter wurden vor dem Jahr 2000 mit einem kleinkonischen Gewinde ausgeführt. Hierbei erfolgt die Abdichtung über das Gewinde und einem Dicht-Element. Diese Abdichtung kann durch ein Zinnblei-Hütchen, durch ein Gewindedichtband (z.B. Teflonband) oder durch einen Gewindedichtfaden erfolgen.

Bei Stahl-Flaschen, die nach dem Jahr 2000 dem Markt zur Verfügung gestellt wurden, erfolgt die Abdichtung zwischen dem Ventil und dem Behälter über einen O-Ring. Dabei ist das Gewinde ein metrisches und sorgt für die sichere Verbindung und der O-Ring für die dichtende Wirkung.

Nach einer Wiederkehrenden-Prüfung (auch als TÜV-Prüfung bezeichnet) und einer anschließenden Trocknung, wird das Flaschenventil in den Flaschenkörper (Behälter) mit dem jeweiligen Dichtelement und dem vorgesehenen Drehmoment eingeschraubt.

Neben der Inneren-Prüfung des Flaschenventils auf Dichtigkeit, erfolgt ebenso eine Prüfung der neugeschaffenen Dichtkontur zwischen Behälter und Ventil. Hierzu wird die Flasche gefüllt und die Dichtung (O-Ring, Dichtfaden, …) z.B. mit einem „Lecksuch-Spray“ oder einer Seifenlösung eingesprüht bzw. angepinselt. Sollte dabei eine Leckage erkannt werden, ist die Dichtung zu erneuern und die Prüfung zu wiederholen. Pressluftatmer und Reserveflaschen werden regelmäßig einer Sicht-, Dicht- und Funktionsprüfung unterzogen, dabei sollten Leckagen an den Flaschen erkannt werden. Die beschriebene Leckage hat im Einsatzfall keine Auswirkung. So lange der Druck bei der Einsatzkurzprüfung größer 270bar beträgt, kann das Gerät verwendet werden.


Hinweis: Bitte beachten Sie die Ähnlichkeit zum nachfolgendem Fall

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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