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FALL:

Lungenautomat ESA löst sich

EREIGNIS

Bei einem Lehrgang zur Ausbildung von Ausbilder*innen für Atemschutzgeräteträger*innen löste sich bei einem Teilnehmenden der Lungenautomat mit Einheitssteckanschluss (ESA) und es kam beinahe zu einer Inhalation von Brandgasen.

Der Ausbilder hat eigenständig den Lungenautomaten (ESA) an den Atemanschluss angeschlossen. Dabei arretierte der Lungenautomat nicht richtig sodass er sich bei der Übung im Brandcontainer im Brandraum selbstständig löste. Der Ausbilder hatte diese Situation bereits mehrfach in seiner hauptamtlichen Ausbildung trainiert, hielt routiniert die Luft an und konnte in kürzester Zeit den Lungenautomat wieder an den Atemanschluss anschließen und die Brandübungsanlage verlassen.

FACHKOMMENTAR

Ein häufiger Grund für Atemschutznotfälle sowie Rauchgasinhalationen ist das fehlerhafte Anschließen von Lungenautomaten an den Atemanschluss (Maske). Die Lungenautomaten werden mit zwei unterschiedlichen Anschlussmöglichkeiten angeboten. Entweder mit einem Schraubanschluss M 45x3 oder mit einem Einheitssteckanschluss nach DIN 58600. Bei beiden Möglichkeiten kann es zu Fehlern beim Verbinden kommen.

Beim Schraubgewinde kann dieses schräg eingeschraubt werden. Auswirkungen können dann entweder Undichtigkeiten sein oder dass der Lungenautomat unkontrolliert abfällt.

Beim Einheitssteckanschluss kann es vorkommen, dass dieser beim Einstecken nicht arretiert. Entweder weil der Steckanschluss nicht korrekt eingesteckt wurde (häufig wird er auch hier schräg eingesetzt) und die Arretierung nicht komplett einrastet oder Verschmutzungen das Arretieren verhindern.

Um ein falsches Einschrauben oder Einstecken oder andere Fehlerquellen beim Verbinden von Lungenautomat und Atemanschluss zu verhindern, fordert die FwDV 7 unter Punkt 7.2 Einsatzgrundsätze beim Tragen von Isoliergeräten, dass sich die Einsatzkräfte innerhalb eines Trupps sich insbesondere beim Anschließen des Atemanschlusses unterstützen und gegenseitig den sicheren Sitz der Atemschutzgeräte sowie die richtige Lage der Anschlussleitungen und der Begurtung kontrollieren.

Durch dieses Vieraugen-Prinzip können beschriebene Fehler vermieden werden. Dies sollte auch bei sehr erfahrenen Atemschutzgeräteträgern oder gerade bei Lehrgängen wie z. B. Ausbildung von Ausbildern als wesentlicher Schritt zur sicheren Vorgehensweise geschult werden.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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