FALL:
Beinahe-Zusammenstoß in Mannschaftskabine
EREIGNIS
Beim Suchen einer Flammschutzhaube in der Mannschaftskabine wurde der Feuerwehrangehörige von einem Atemschutzgeräteträger mit der geschulterten AGT-Flasche fast am Kopf getroffen und beinahe gegen eine Regalwand gestoßen.
FACHKOMMENTAR
Für Feuerwehrangehörige beginnt mit der Alarmierung der „Einsatzstress“. Sie sollen schnellstmöglich Hilfe zum Schutz von Menschen, Tieren oder Sachwerten leisten. Neben der gebotenen Eile des Einsatzes können die Feuerwehrangehörigen häufig unter psychischer Anspannung stehen. Eindrücke und Belastungen vergangener Einsätze können ins Bewusstsein zurückgerufen werden. Dies reduziert die Aufmerksamkeit des einzelnen, was zu einer gegenseitigen Gefährdung führen kann.
Im vorliegenden Fall muss, neben der Umsicht aller Feuerwehrangehörigen, vor allem an der Einsatzvorbereitung gearbeitet werden. Auch das Rüsten auf und am Feuerwehrfahrzeug kann und sollte im Rahmen des Übungsdienstes trainiert werden. Beispielsweise muss sich hierbei jeder Feuerwehrangehörige seine PSA so bereitlegen bzw. verstauen, dass ein professionelles Agieren ohne Gefährdung möglich ist. Durch mehrmaliges Wiederholen entwickeln sich bei den einzelnen Feuerwehrangehörigen dann Strategien und Routinen, die im Einsatzfall abgerufen werden.
Hektisches Agieren oder Rennen bringt kaum Zeitgewinn. Eine gute Einsatzvorbereitung, wobei die Feuerwehrangehörigen genau wissen was sie tun, ist hingegen nicht nur sicher, sondern schafft auch Zeitkapazitäten.
Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.