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FALL:

Blindkupplung unter Druck lösen

EREIGNIS

Aufgrund einer Fehlbedienung stand das Gehäuse des federdruckbelasteten Niederschraubventiles unter Druck. Eine Blindkupplung eines Druckabganges einer Feuerlösch-Kreiselpumpe wurde, unter Druck stehend, mit dem Kupplungsschlüssel gelöst. Der Feuerwehrangehörige ging von einer festsitzenden Kupplung aus.

FACHKOMMENTAR

Lassen sich Blinkkupplungen nur schwer entfernen, dürfen sie auf keinen Fall gewaltsam geöffnet werden. Die Blindkupplung kann unter Druck weggeschleudert werden und weitergehende Schäden an Mannschaft und Gerät verursachen.

In einem solchen Fall ist der Druck zwischen Ventilteller und Blindkupplung abzubauen. Wie dies beim jeweiligen Pumpenmodell funktioniert, steht in der Gebrauchs- u. Bedienungsanleitung, welche sich auf dem Fahrzeug befinden muss (vgl. § 2 (1) DGUV Vorschrift 1 i. V. m. § 12(2) BetrSichV). In der Regel wird hierzu die Sperrklinge (Schnappstift am Ventilhals) unter Druckgabe herausgezogen und das Ventil vollkommen geöffnet. Danach wird die Pumpe abgeschalten und entwässert. Die Blindkupplung kann sich nun gefahrlos öffnen lassen.

Die Kenntnis der zur Verfügung stehenden Pumptechnik, deren Bedienung, einer Fehlerfeststellung und anschließenden sicheren Fehlerbeseitigung ist für die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen unerlässlich. Geräte wie Feuerlöschkreiselpumpen sind daher nur von ausgebildeten und in die Pumptechnik eingewiesenen Maschinisten durchzuführen. Die Maschinisten haben Ihre Kenntnisse aktuell zu halten.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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