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FALL:

Feldbrand mit mehreren Trupps im Einsatz

EREIGNIS

Windgetriebener Brand eines stehenden, trockenen Wintergerstenfeldes bei Sonnenschein, Trockenheit und 30°C Außentemperatur. Brandursache war eine brennende Ballenpresse von der aus der Brand sich fächerförmig ausbreitete.

Der Einsatzbefehl lautete: Angriffstrupp (AT) mit formstabilem Schnellangriffsschlauch zur Brandbekämpfung vor.

Wassertrupp (WT) mit Feuerpatschen vor.

Parallel dazu hat der betroffene Landwirt mit einem leistungsstarken Schlepper mit Scheibenegge den stehenden Gerstenbestand eingearbeitet. Durch starke Rauchentwicklung konnten sich die einzelnen Beteiligten nicht sehen, allein das Dröhnen des Schleppermotors war teilweise zu hören, ohne im Rauch zu erkennen von wo der Schlepper kommen könnte.

FACHKOMMENTAR

Um einen Vegetations- bzw. Flächenbrand eines Getreidefeldes schnell zu bekämpfen, gibt es mehrere Methoden, die sich gegenseitig unterstützen können. Im geschilderten Fall wurde der Brand durch die Feuerwehr mittels Wasserabgabe von einem Fahrzeug und durch Trupps mit Feuerpatschen bekämpft. Zusätzlich hat der Landwirt durch das Einarbeiten des noch stehenden Getreides versucht, dem Feuer die Nahrung zu nehmen um somit die weitere Ausbreitung zu verhindern. Beide Maßnahmen sind sinnvoll und können sich ergänzen.

Durch den Rauch ist jedoch die Sicht eingeschränkt. Halten sich Personen und Fahrzeuge/Maschinen auf derselben Fläche auf und können sich nicht sehen, so besteht die Gefahr, dass die Personen durch die Fahrzeuge/Maschinen verletzt werden.

Die Brandbekämpfungsmaßnahmen müssen hier gut abgestimmt sein. Fährt ein Fahrzeug durch Rauch, so dürfen sich dort keine Personen aufhalten.[nbsp] Idealerweise ist auch der Fahrzeugführer (Treckerfahrer) mit einem Funkgerät ausgestattet.

Ein Landwirt möchte verständlicherweise so viel von seinem Getreide retten wie möglich. Finden die Löschmaßnahmen jedoch parallel statt, empfiehlt es sich darüber hinaus, dass der Landwirt mit seinem Fahrzeug im ausreichenden Abstand zur Feuerfront befindet. Das dient der Sicherheit der eingesetzten Feuerwehrangehörigen, aber auch der seiner Maschine.

Äußerst wichtig sind dabei verbindliche Absprachen zwischen der Feuerwehr und den landwirtschaftlichen Kräften um Kollisionen zu vermeiden.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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