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FALL:

Dehydrierung bei der Brandbekämpfung

EREIGNIS

Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus war bei Eintreffen der Feuerwehr das gesamte Treppenhaus bereits vollständig verraucht. Der Angriffstrupp ging zur Brandbekämpfung in den Keller vor. Parallel hierzu erfolgte die Menschenrettung aus höher liegenden Etagen über die Drehleiter.

Auf Grund sehr starken Hitzeentwicklung und schlechter Sicht war eine Orientierung nicht möglich, so dass sich die Brandbekämpfung relativ schwierig darstellte.

Nach ca. 15 – 20 Minuten Brandbekämpfung im Brandraum kam es bei einem Truppmann zu einsetzenden Kreislaufproblemen und Schwindelgefühlen. Daraufhin wurde der sofortige Rückzug dieses Angriffstrupps angeordnet. Außerhalb des Gebäudes erfolgte eine Versorgung des Truppmanns durch Rettungsdienst und Notarzt. Festgestellt wurde, dass den Kreislaufproblemen eine starke Dehydrierung während des Einsatzes voraus ging, welche durch eine hohe körperliche Belastung unter sehr hohen Temperaturen verursacht wurde.

FACHKOMMENTAR

Um eine mögliche Dehydrierung im Einsatz zu vermeiden und verbrauchte Energie wieder zu erlangen, müssen Feuerwehrangehörige an der Einsatzstelle verpflegt werden. Bei der Planung der Versorgung der Feuerwehrangehörigen während eines Einsatzes ist die Dauer des Einsatzes zu berücksichtigen.

Bei allen Einsätzen, muss der durch Schwitzen verursachte Flüssigkeitsverlust aufgefüllt werden. Gut geeignet sind dafür calciumreiches Mineralwasser oder stark verdünnte Saft-Schorlen.

Bei längeren Einsätzen sollten neben der Flüssigkeit auch leicht verdauliche Kohlenhydrate aufgenommen werden, damit der Blutzuckerspiegel möglichst konstant bleibt. Wenn der Blutzuckerspiegel absinkt, lässt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nach und die Gefahr von Unfällen und Fehlern am Einsatzort erhöht sich. Als Getränke sind calciumreiche Mineralwasser und Saftschorlen zu empfehlen. Leicht verdauliche Kohlenhydrate in Form von Speisen, die schnell zwischendurch „aus der Hand“ gegessen werden können, sind z. B. Bananen, Obststücke, Fruchtriegel, Vollkornkekse und Müsliriegel (Vorsicht: hoher Fettanteil). Mit dieser leicht verdaulichen Kost wird dem Körper über einen längeren Zeitraum Energie zugeführt ohne dass die Organe zusätzlich belastet werden.

Für die Verpflegung verantwortlich ist der Aufgabenträger Brandschutz.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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